Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #01/2024

An Heiligabend beleidigte eine etwa 50jährige Frau gegen neun Uhr abends in einem Park in Hamburg-Horn eine 48jährige auf rassistische Weise. Beide Frauen waren mit Hunden unterwegs. Er­stere soll begonnen haben, die andere Frau rassistisch zu beschimpfen und sie zu bespucken. In der Nacht von Heiligabend zum 25. Dezember zündeten Unbekannte im hessischen Wächtersbach das Haus einer pakistanischen Familie an und hinterließen auf dem Haus rassistische Graffiti. Die Familie war nicht zu Hause, es wurde niemand verletzt. Das Haus ist ausgebrannt, Schätzungen zufolge entstand ein Sachschaden von 350 000 Euro. Die Stadt teilte kurz darauf mit, dass an mehreren Wänden des Hauses der Schriftzug »Ausländer raus« entdeckt worden sei. Am Mittwoch, dem 27. Dezember, beleidigte ein 67jähriger in einer Regionalbahn in Sachsen-Anhalt mehrere Passagiere auf rassistische Weise. Der Mann versuchte zunächst, in Magdeburg eine 25jährige am Einstieg zu hindern. Er bespuckte sie und beleidigte sie. Sie stieg daraufhin durch eine andere Tür ein. Ein 25jähriger aus Syrien stammender Fahrgast hatte versucht, die Situation zu beruhigen. Der 67jährige beleidigte daraufhin ihn. Als er immer aggressiver wurde, stellte sich ein 16jähriger zwischen die beiden, auch er wurde beleidigt. Schließlich griff eine Streife der Bundespolizei ein, die den Mann mit zur Wache nahm. Im vergangenen Jahr wurden der Bundeswehr 216 rechtsextreme, rassistische und antisemitische Verdachtsfälle gemeldet. Davon haben sich der Bundeswehr zu­folge 47 Prozent bestätigt, 28 Prozent seien noch offen. Das ging aus einer Anfrage der damals noch bestehenden Bundestagsfraktion der Linkspartei hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr 46 Soldaten aufgrund rechtsextremistischer Bestrebungen entlassen, darunter 14 Unteroffiziere und sechs Offiziere.  js