Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #50/2023

Am 29. November habe ein stark alkoholisierter 49jähriger in Kassel sich gegen vier Personen volksverhetzend geäußert und sei sie körperlich angegangen, berichtete die Polizei. Die vier Betroffenen hätten unabhängig voneinander an der Straßenbahnhaltestelle am Rhönplatz gewartet, als der 49jährige aggressiv geworden sei. Eine 18jährige Syrerin berichtete, der Mann habe sie rassistisch und antisemitisch beleidigt und durch einen Tritt verletzt. Am 2. Dezember beleidigte eine 55jährige nach Informationen der Polizei einen 40jährigen in Berlin-Weißensee rassistisch und stieß ihm zudem gegen den Oberkörper. Der Vorfall ereignete sich demnach gegen 18 Uhr in der Meyerbeerstraße in einer Straßenbahn der Linie M13 in Fahrtrichtung Alexanderplatz. Am 4. Dezember sei ein 38jähriger Mann aus Ghana von einem 40jährigen gegen 20 Uhr am Magdeburger Hauptbahnhof angerempelt und rassistisch beleidigt worden, so die Volksstimme. Am 5. Dezember schubste eine unbekannte Frau laut Zeit eine 48jährige auf der Rolltreppe zu einem Münchner U-Bahnhof und beleidigte sie rassistisch. Die Unbekannte habe das Opfer zudem mit dem Ellbogen gegen den Oberarm geschlagen. Nach seiner Roten Karte im verlorenen DFB-Pokalspiel gegen Saarbrücken am 6. Dezember sei der 21jährige Noel Futkeu, Nachwuchsstürmer von Eintracht Frankfurt, im Internet rassistisch beleidigt worden, berichtete die Bild-Zeitung. Ein User auf Instagram habe etwa geschrieben: »Ich will nicht sagen, dass es an der Hautfarbe liegt, aber das tut es.« Am 7. Dezember warf ein Unbekannter der Polizei zufolge einen Chanukka-Leuchter am Platz am Wilden Eber in Berlin-Schmargendorf um. Am 11. Dezember berichtete der Münchner Merkur, dass die Kita Mobi in Hamburg mit rassistischen Drohungen, persönlichen Beleidigungen und Erpressungsversuchen konfrontiert worden sei, als bekannt wurde, dass sie in diesem Jahr keinen Weihnachtsbaum aufstellen wolle. Die Kita erklärte auf ihrer Website, dass in den zehn Jahren ihres Bestehens erst dreimal ein Weihnachtsbaum aufgestellt worden sei. In den vergangenen Jahren habe das Fehlen eines Weihnachtsbaums niemanden gestört. Am 11. Dezember gab die Polizei bekannt, dass im November und Dezember dieses Jahres mehrere E-Mails bei der Jüdischen Gemeinde Lübeck eingingen, die antisemitische und beleidigende Äußerungen erhielten.  pb