Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #51-52/2023

In der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember wurde dem Spiegel zufolge eine Gedenkstätte am Michelsberg in Wiesbaden, die an die zwischen 1935 und 1945 ermordeten jüdischen Bürger Wiesbadens erinnert, mit hellroter Farbe beschmiert. Bei den Schmierereien handelte es sich demnach um antijüdische Parolen. Am 9. Dezember sei eine 22jährige Frau an der Friedrichstraße in Münster von zwei Männern rassistisch beleidigt, geschlagen und mit einem Messer bedroht worden, berichtete die Polizei. In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember haben Unbekannte nach Informationen des Tagesspiegels die Wohnungstür eines Mehrfamilienhauses in Berlin Mitte mit einem ­Hakenkreuz und dem Schriftzug »Jude« beschmiert. Am 11. Dezember haben Unbekannte einen Chanukka-Leuchter An der Urania in Berlin-Schöneberg beschädigt, so ebenfalls der Tagesspiegel. Einer von acht Leuchtkörper sei abgerissen und auf den Boden geschmissen und ein am Leuchter angebrachtes Schild entfernt worden. Am selben Tag wurde BR24 zufolge an der Fassade des Münchner Heinrich-Heine-Gymnasiums rassistische Schmierereien entdeckt. Demnach stand auf der Fassade »Kill all Palestinians«. Am 12. Dezember berichtete der MDR, dass die Polizeifachschule in Schneeberg strafrechtliche Ermittlungen gegen einen 22jährigen Polizeischüler eingeleitet habe. Der Auszubildende stehe unter Verdacht, einen 20jährigen Mitschüler mehrfach rassistisch beleidigt zu ­haben. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe sei er von der Schule suspendiert worden. Am 12. Dezember entwendeten Unbekannte der Polizei zufolge einen Chanukka-Leuchter in Berlin-Tiergarten. Die Polizei fand ihn an anderer Stelle. Am 13. Dezember berichtete die Mittelbayerische, dass eine Brücke bei Bachhausen (Mühlhausen) mit antisemitischen Schriftzügen beschmiert worden sei. Unbekannte hätten an die Pfeiler der Brücke »Scheiß Juden« und »Scheiß Juden raus« gesprüht. Am 15. Dezember beschmierten Unbekannte nach Informationen der Polizei eine Schrifttafel in Berlin-Friedrichshain mit orangener Farbe. Die Tafel war Teil eines am Frankfurter Tor aufgestellten Chanukka-Leuchters. In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember seien in mehreren Straßen in Nordhorn-Deegfeld »Fuck Islam« an Stromkästen gesprüht worden, so die Polizei. Am 17. Dezember habe ein 20jähriger Zuschauer bei einem Fußballspiel in Neuruppin einen Spieler rassistisch beleidigt, so die Süddeutsche Zeitung. Zudem habe er den Hitlergruß gezeigt. Bei einem Test habe die Polizei einen Alkoholwert von 0,49 Promille bei dem Mann festgestellt. Auch ein Drogenschnelltest sei positiv ­angeschlagen.  fv