Der rechte antiisraelische Influencer Jackson Hinkle und der Maga-Kommunismus

Verdrehte Weltsicht

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Mit seinen 24 Jahren hat der US-amerikanische Influencer Jackson Hinkle schon eine erstaunliche politische Kehrtwende hinter sich. Im Jahr 2018 engagierte er sich noch für Umweltschutz und diskutierte mit Kongressabgeordneten über die Stilllegung von Atomkraftwerken. Mit linksliberalen Positionen holte er 2019 im Wahlkampf zur Stadtratswahl in San Clemente knapp ein Drittel der Stimmen.

Im darauffolgenden Jahr startete Hinkle auf Twitch und Youtube die politische Sendung »The Dive with Jackson Hinkle«. Damit erlangte er Popularität als konservativ-verschwörungstheoretischer Kommentator. Wegen der Verbreitung von Fehlinformationen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sperrten beide Plattformen seinen Kanal.

Hinkle hat mehr als zwei Millionen Follower bei X, kürzlich war er mit über 3,5 Milliarden geteilten Posts der meistverbreitete Nutzer.

Präsident Wolodymyr Selenskyj errichte, so Hinkle, in der Ukraine ein faschistisches Regime. Russlands Präsidenten Wladimir Putin unterstützt er dagegen: »God on his side.« Er zeigte sich schon auf russischem Militärgelände ­posierend auf Panzern. Hinkle versteht sich als »American Conservative Marxist-Leninist« und bekennt sich zum »MAGA-Kommunismus«, dessen Anhänger sich als Gegengewicht zur vermeintlichen liberalen Elite und als Kraft für die Einheit der Arbeiterklasse sehen. Joe Bidens Regierung bezichtigte er der Fremdsteuerung durch einen teuflischen Klüngel.

Hinkle hat mehr als zwei Millionen Follower bei X, kürzlich war er mit über 3,5 Milliarden geteilten Posts der meistverbreitete Nutzer. Seit dem 7. Oktober hetzt er gegen Israel. Hinkle rief seine Follower auf, ihm zu helfen, »die zionistischen Lügen zu besiegen«. In einem Beitrag sagte er, dass Israel über die Hamas-Anschläge gelogen habe. Es seien nur 900 Tote zu beklagen, von denen die Hälfte israelische Soldaten gewesen seien. Babys seien nie geköpft und israelische Soldaten von der Hamas respektvoll in Leichenhallen gebracht worden. Er zitierte die israelische Tageszeitung Haaretz, die Hinkles Behauptungen umgehend ­bestritt.