Der neue chilenische Präsident Ga­briel Boric vertritt antizionistische Positionen

Divers gegen Israel

Chiles neuer Präsident Gabriel Boric will das Land diverser und gerechter machen, vielen gilt er als undogmatischer Vermittler. Er möchte ein Präsident »für alle sein«, selbst für die rechte Wählerschaft. Nur zur Jüdischen Gemeinschaft hat er ein unterkühltes Verhältnis.

Den meisten Beobachtern gilt Gabriel Boric, der heute offiziell sein Amt als Präsident Chiles antritt, als undogmatischer Linker. Während manche Bürger­liche in ihm noch immer das Gespenst des Kommunismus erblicken, wird in den Reihen der Linken vermutet, dass ihm die nötige Radikalität fehlt, um die ambitionierten Regierungsvorhaben durchzusetzen. Doch an seinem eklatanten Antizionismus stoßen sich nur wenige; vor allem die jüdische Gemeinde im Land und internationale Medien zeigten sich beunruhigt.

Israel sei ein »Mörderstaat«, hatte Boric während seines Wahlkampfs sowohl vor der Jüdischen Gemeinde als auch in einem Fernsehinterview geäußert. Als 2019 die Jüdische Gemeinde Chiles dem damaligen Abgeordneten Boric im Namen einer »inklusiveren, solidarischeren und respektvolleren Gesellschaft« einen Gruß zum jüdischen Neujahrsfest Rosh Hashanah geschickt hatte, mokierte er sich auf Twitter: »Ich schätze die Geste, aber sie könnten auch mal anfangen zu fordern, dass ­Israel das illegal besetzte palästinensische Land zurückgibt.« Jüdinnen und Juden für die Politik Israels verantwortlich zu machen, ist gemäß der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) anti­semitisch.

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