Deutsches Haus

Am 31. Juli legte eine externe Untersuchungskommission, die eingesetzt worden war, um Vorwürfen über rassistische und antisemitische Vorfälle im Priesterseminar in Würzburg (Bayern) nachzugehen, ihre Ergebnisse vor. Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, müssen zwei Seminaristen das Priesterseminar verlassen. Der Vorsitzende der externen Kommission, Norbert Baumann, sagte: »Es gab und gibt kein braunes Netzwerk und keinen braunen Sumpf im Priesterseminar Würzburg.« Vielmehr soll es sich bei den Vorfällen um das Fehlverhalten Einzelner gehandelt haben. Baumann bestätigte, dass ein Seminarist mindestens drei »KZ-Witze« erzählt habe. Dieser und ein weiterer angehender katholischer Priester hätten im Bierkeller des Seminars Hitler »imitiert« und »parodiert« sowie den Hitlergruß gezeigt. Zudem habe ein weiterer Seminarist beim Mittagstisch nach einem »Neger zum Abräumen« verlangt, ein anderer sagte über die Teilnehmer einer antifaschistischen Demonstration, denen gehöre »eine reingehauen«. Wie die Taz berichtete, wurde am 29. Juli bekannt, dass mehrere Rechtsextreme am 7. Juli in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar (Thüringen) die Opfer des Nationalsozialismus verhöhnt hatten. Der Vorfall ereignete sich im Umfeld des NPD-Konzerts »Rock für Deutschland«. Durch ihr provokatives Auftreten in der Gedenkstätte störten die Neonazis die Totenruhe der KZ-Opfer. Die Gedenkstättenleitung räumte ein, dass es ihr »nicht gelungen« sei, an diesem Tag mit den Sicherheitskräften »zu einer einheitlichen Vorgehensweise zu gelangen«. Wie die Berliner Polizei in einer Pressemeldung mitteilte, griff ein Mann im Bezirk Spandau am Nachmittag des 25. Juli eine Frau an. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte die 32jährige mit ihrem Fahrzeug in zweiter Reihe angehalten, um ihre 18jährige Schwester aussteigen zu lassen. Kurz darauf wurde sie von einem Mann in rassistischer Weise beleidigt und bedroht. Nachdem er eine volle Bierflasche in Richtung des teilweise geöffneten Fensters der Fahrertür geworfen hatte, griffen mehrere Passanten ein. Einem 28jährigen, der dazwischengehen wollte, schlug der Mann ins Gesicht und warf ihn zu Boden. Anschließend flüchtete der Täter, konnte aber von zwei Zeugen eingeholt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Die Polizisten nahmen den 57jährigen vorübergehend fest und leiteten gegen ihn Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung ein. Die weiteren Ermittlungen hat ein Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes wegen des Verdachts der Hasskriminalität übernommen.   mm