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Deutsches Haus

Am frühen Abend des 29. Mai erhängte sich ein 20jähriger Flüchtling aus dem Tschad in der zentralen Aufnahmestelle für Asylsuchende in Eisenhüttenstadt (Brandenburg). Er sollte am Tag darauf nach Italien abgeschoben werden. Über das Land war er nach Deutschland eingereist. Nach Informationen der Zeitung Neues Deutschland war der Mann aus dem Tschad geflüchtet, weil er dort Angst um sein Leben hatte. Nach Angaben des Flüchtlingsrats Brandenburg kam der 20jährige zuletzt kaum noch aus seinem Zimmer und hatte mit psychischen Problemen zu kämpfen. Zudem fragt der Flüchtlingsrat in einer Mitteilung, »warum weder das Betreuungs- noch das medizinische Personal davon Kenntnis hatte und eine entsprechende psychologische Versorgung eingeleitet hat«. Am Nachmittag des 29. Mai brüllte ein 38jähriger Mann in einer S-Bahn in Berlin nationalsozialistische Parolen. Sicherheitsmitarbeiter der Bahn wurden auf ihn aufmerksam und forderten ihn auf, dies zu unterlassen. Wie aus einer Pressemeldung der Berliner Polizei hervorgeht, beleidigte der 38jährige daraufhin die Männer, einen 54jährigen Sicherheitsmitarbeiter beschimpfte er mit antisemitischen Parolen. Alarmierte Beamte der Bundespolizei nahmen den Mann fest. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Wie die Berliner Direktion der Bundespolizei am 22. Mai mitteilte, beleidigten zwei Männer im Alter von 27 und 30 Jahren in einer S-Bahn lautstark mehrere Reisende mit rassistischen Parolen. Nachdem sie an einem Bahnhof ausgestiegen waren, gerieten sie dort mit einer Gruppe Punks in Streit. Bahnmitarbeiter, die schlichtend eingreifen wollten, bewarfen sie mit Flaschen. Herbeigerufene Bundespolizisten überwältigten die beiden Männer und nahmen sie fest. Gegen diese wurde ein Verfahren wegen Volksverhetzung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Wie die Berliner Morgenpost am 26. Mai berichtete, kam es im Berliner Bezirk Mitte zu einem antisemitischen Vorfall. Drei Unbekannte verprügelten einen 26 Jahre alten Mann. Dieser trug ein T-Shirt mit einem proisraelischen Aufdruck und hatte in einem Gespräch, das die drei Angreifer mitgehört hatten, erwähnt, dass er Jude sei. Der 26jährige wurde leicht verletzt. Die drei Unbekannten flüchteten vor dem Eintreffen der Polizei vom Ort des Geschehens. Wie aus einem Bericht der Berliner Morgenpost vom 23. Mai hervorgeht, will die Berliner Ausländerbehörde eine Mutter und fünf Kinder in den Libanon abschieben. Die sechs Personen hatten im vergangenen Sommer die Großeltern der Kinder im Libanon besucht, dies war ihnen wegen ihres Duldungsstatus jedoch nicht gestattet.   mst