Banana-Split

Die Globalisierung macht auch vor dem Lomé-Abkommen nicht Halt. Die Neuauflage des 25 Jahre alten Vertrags, auf die sich am Freitag die EU und die 71 AKP-Staaten aus dem Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum einigten, bedeutet vor allem eine Einschränkung der Exportvergünstigungen und der finanziellen Unterstützung. WTO-Mitglieder hatten sich beschwert, dass das Lomé-Abkommen die Handelsgleichheit verletze: Die Dollar-Bananen waren gegenüber den AKP-Bananen benachteiligt. Das soll jetzt anders werden. Spätestens ab 2008 wird die allgemeine zollfreie Einfuhr aus AKP-Staaten von regionalen Freihandelsabkommen abgelöst. Die gestützten Exportpreise für Bodenschätze und landwirtschaftliche Produkte sollen nur noch für wenige, extrem arme AKP-Staaten gelten. Und auch die finanzielle EU-Hilfe wird gekürzt: 13,5 Milliarden Euro wird die Union in den nächsten fünf Jahren zahlen - rund drei Milliarden weniger als bisher. Außerdem soll die Abschiebung von MigrantInnen in AKP-Länder erleichtert werden.