Grün-Schwarzes

Manfred Fleischer ist ein schneidiger Mann. Wenn es sein muß, nimmt der grüne Kommunalpolitiker kein Blatt vor den Mund. Eine "politische Nullösung" hat er etwa den ehemaligen Umweltminister und heutigen CSU-Generalsekretär Thomas Goppel gescholten. Früher, als Fleischer noch grüner Fraktionschef im Bayerischen Landtag war, ja, da war man solche Worte von ihm gewohnt. Aber das war eben früher. Heute wuchern die Gerüchte: Von dubiosen Anlagegeschäften, selbst von einer indirekten Beteiligung an Waffen- und Drogendeals sprechen seine Parteifreunde. Aber das alles ficht den gestandenen bayerischen Kommunalpolitiker nicht an. Und auch nicht die Christenunion. Zum 1. Januar 2000 wird Fleischer in die einst gehaßte CSU übertreten und dann, wenn alles gut geht, zwei Jahre später in Wolfratshausen, dem Heimatort des CSU-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, dem sozialdemokratischen Bürgermeister das Amt streitig machen. Auf gute Erfahrung im neuen Milieu kann Fleischer bereits seit langem bauen: Nach Feierabend beim zünftigen Schafskopf mit den Unionsmannen. Denn da kennt der Bayer keine Parteien.