Ganz besondrer Saft

Sind die Intellektuellen bloß harmlose Rotweintrinker, oder sind sie, wie Ulrich Raulff in der FAZ (13. Januar) feststellt, verstrickt "in die Totalitarismen des Jahrhunderts, ihre Propagandamaschinen und Genozidprogramme"? Zur Klärung dieser Frage ging Willi Winkler in der Süddeutschen Zeitung (16. Januar) auf die Verstrickung des Paradeintellektuellen Jean-Paul Sartre in die Befreiung - oder vermeintliche Befreiung - Algeriens ein. Der hatte nämlich gesagt, eine Europäer zu erschlagen, heiße zwei Fliegen, einen Unterdrücker und einen Unterdrückten, mit einer Klappe zu treffen. Damit sei er mitverantwortlich für Mord und Totschlag der (vermeintlichen) Befreier (FLN). Zum Glück für das algerische Volk habe es den Existentialistenchef am Ende mehr nach Wein als nach Blut gedürstet. Noch vor der deutschen Erstauflage des sog. Schwarzbuches des Kommunismus erscheinen in hiesigen Feuilletons die ersten Postskripte. Eines handelt von den blutsaufenden Intellektuellen.