Long Covid ist weiterhin rätselhaft und bedeutet für die zahllosen Erkrankten erhebliches Leid

Noch lange nicht zu Ende

Die Covid-19-Pandemie hat unzählige Menschen nach ihrer Infektion mit bleibenden, teilweise sehr stark einschränkenden Beschwerden zurückgelassen. Genaue Zahlen und effektive Therapien existieren nach wie vor nicht. Über Corona, Long Covid und Leiderfahrungen.

Die Covid-19-Pandemie hat die Welt verändert. Nicht, dass es solche Pandemien früher nicht gegeben hätte, neu ist, dass es noch nie eine derart globale gesundheitspolitische Antwort auf ein globales Krankheitsgeschehen gegeben hat. Die Regierungen und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reagierten Anfang 2020 zunächst eher verharmlosend, ab Mitte 2020 dann eher übertrieben, chaotisch, inkohärent und in vielen Punkten ohne eine vernünftige Evidenz.

Gleichwohl muss eingeräumt werden, dass Sars-CoV-2 – allen bisherigen virologischen Kenntnissen zum Trotz – sich in vielerlei Hinsicht anders verhält als bekannte Viren. Trotz einer inzwischen gigantischen Studiendichte bleibt dieses Virus in vielen Punkten rätselhaft, so auch bei den langfristigen gesundheitlichen Folgen der Infektion, die unter den Sammelbegriffen Long Covid und Post Covid gefasst werden.

In vielen Reha-Kliniken wurden Long-Covid-Erkrankte so behandelt, als hätten sie einen Burn-Out oder eine Depression: mit aktivierender Bewegungstherapie, Arbeits­therapie und Ausdauertraining.

Viele wissenschaftliche Sachverhalte sind weiterhin unklar. Molekularbiologisch scheint bei der Infektiosität und Pathogenität das Spike-Protein eine Schlüsselrolle zu spielen, das aus der Virushülle herausragende Glykoprotein, das es dem Virus ermöglicht, sich an passende Rezeptoren der Wirtszelle zu binden. Sowohl infizierte Personen als auch Geimpfte produzieren Antikörper gegen Spike-Pro­teine. Insofern können auch die als Post-Vac-Syndrom diskutierten Impfschäden, welche dem Long-Covid-Syndrom analoge Erscheinungsformen annehmen, unter Long Covid subsumiert werden.

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