Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #12/2024

Am Mittwoch, dem 13. März, machte der Fußballspieler Jordan Siebatcheu öffentlich, dass er nach der Niederlage seiner Mannschaft Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken rassistisch beleidigt worden ist. Der US-Amerikaner teilte auf Instagram einen Screen­shot der entsprechenden Nachricht. Am Donnerstag, dem 14. März, wurden die Ergebnisse einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Auftrag gegebenen Studie in Berlin vorgestellt, die mit Hilfe einer repräsentativen Online-Befragung Judenhass unter Studierenden an deutschen Hochschulen untersuchte. Mehr als 2.300 Studierende nahmen an der Befragung teil, die im Dezember vergangenen Jahres durchgeführt wurde. Der Studie zufolge sind zehn Prozent der Befragen Anhänger der israelfeindlichen BDS-Bewegung und etwa acht Prozent hätten demnach antisemitische Einstellungen an den Tag gelegt, was rund zehn Prozentpunkte weniger sei als in der Gesamtbevölkerung. Deutlich stärker ausgeprägt seien Vorurteile gegen Juden unter Studierenden mit Migrationshintergrund, die nicht in Deutschland zur Schule gegangen sind. Am Freitag, dem 15. März, wurden Beamte der Rostocker Polizei zu einer Schule in der Südstadt gerufen. Ein Schüler hatte sich mit seinem Vater an die Schulleitung gewendet, weil der 16jäh­rige seit langem rassistisch und homophob beleidigt worden war. Am Samstag, dem 16. März, beleidigte eine 46jährige Frau im Berliner U-Bahnhof Alt-Mariendorf eine 24jährige auf rassistische Weise, schubste sie und griff ihr ins Gesicht. Im sächsischen Meißen griff am selben Tag eine Männergruppe einen 15jährigen Jugendlichen aus dem Irak an. Die ungefähr sieben Personen, bei denen es sich ­offenbar um Fans des Fußball-Drittligisten Dynamo Dresden handelte, schubsten und beleidigten den 15jährigen am Bahnhof in Meißen. Als dieser in einen Bus einstieg, folgten sie ihm und forderten ihn dazu auf, auszusteigen. Dann schlug einer der Männer den Jugendlichen, der laut Polizei leicht verletzt wurde. Im Berliner Ortsteil Britz beleidigte ein Mann einen 27jährigen in der U-Bahn auf rassistische Weise. Dem 27jährigen zufolge stieß der Mann ihn dann bei einem Bahnhofshalt aus dem Wagen, brachte ihn zu Boden und schlug dann auf ihn ein.  js