Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #03/2024

Am 8. Januar beleidigte der Polizei zufolge ein 33jähriger Mann einen 42jährigen Fahrscheinkontrolleur am U-Bahnhof Hermannplatz in Berlin-Neukölln rassistisch. Am 9. Januar berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger, dass eine israelische Jüdin, die in Köln studiert, aus ihrer Wohngemeinschaft in der Kölner Innenstadt habe ausziehen müssen. Nach dem Angriff der Hamas auf israelische Zivilisten am 7. Oktober habe die 20jährige von ihrer Mitbewohnerin mit tunesisch-palästinensischen Hintergrund per Whatsapp mitgeteilt bekommen, sie wolle nicht mit jemandem zusammenleben, der proisraelisch eingestellt sei. Die Mitbewohnerin bezweifle, dass die Terrorangriffe der Hamas überhaupt gegeben habe. Die 20jährige sei daraufhin zur Polizei gegangen, um Anzeige zu erstatten. Der zuständige Polizeibeamte sei jedoch »sehr unfreundlich, fast aggressiv« gewesen und habe ihr mitgeteilt, dass das Privatsache und die Polizei dafür nicht zuständig sei. Am 13. Januar wurden der Polizei zufolge zahlreiche Hakenkreuze sowie Schriftzüge mit ­antisemitischen und rassistischen Inhalten an der Fassade, der Verglasung sowie auf dem Boden vor einem Schulgebäude in der ­Kapellenstraße in Hagen entdeckt. Am selben Tag seien volksverhetzende Schmierereien am Mainufer im Bereich des Schaumainkai sowie am Sachsenhäuser Ufer in Frankfurt-Sachsenhausen entdeckt worden, berichtete die Polizei. Laut Braunschweiger ­Zeitung schlugen sechs Männer am 13. Januar gegen 21.30 Uhr in Braunschweig am Bohlweg auf einen 32jährigen Liberianer ein und beleidigten ihn rassistisch. Bei den Bauernprotesten am 14. Januar habe ein Teilnehmer am Abend im Berliner Tiergarten ­zweimal »Heil Hitler« gerufen, berichtete der Journalist Julius Geiler auf X. Der Mann habe anschließend versucht, auf ihn los­zugehen.  pb