Deutschnationalen und Antisemiten war der Berufsfußball ein Dorn im Auge

Österreichs erster Profi-Kicker

Johann Schwarz war der erste Österreicher, der als Fußballer ordentlich Geld verdiente. Er fiel 1914 im Ersten Weltkrieg.

Als Sportler Geld zu verdienen, war in Österreich-Ungarn offiziell verboten. Solange Sport eine Freizeit­beschäftigung des Adels gewesen war, hatte sich die Frage, ob es professionellen Athleten gestattet werden sollte, für ihre Arbeit entlohnt zu werden, nie gestellt.

Als aber die Donaumonarchie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts langsam ­ihren wirtschaft­lichen und gesellschaftlichen Rückstand zu Ländern wie Großbritannien aufholte und mit dem Industrieproletariat auch Sportvereine, vor allem Fußballclubs, sehr schnell populär wurden, konkurrierten Vereine wie die Vienna (damals First Vienna Football-Club), der Wiener Athletiksport Club (WAC) und der Wiener Associations-Football-Club (WAF) um die besten Kicker – und lockten diese mit illegalen Geldleistungen. Das sah die reaktionäre Obrigkeit gar nicht gerne.
 

Johann Schwarz
Im letzten Jahr seines Lebens. Johann Schwarz im August 1914
(aus: Willy Schmieger: Der Fußball in Österreich, 1926)


Als Johann Schwarz im Jahr 1891 in Prag das Licht der Welt erblickte, sollte es noch drei Jahre dauern, bis der erste Fußballclub Wiens gegründet wurde. 1894 trafen sich österreichische und britische Fußballfans im Gasthaus »Zur schönen Aussicht« und gründeten den First Vienna Football-Club. Gesponsert wurde die Vereinsgründung von Nathaniel Rothschild, einem Spross der bekannten Bankiersfamilie, der sich lieber dem Mäzenatentum, dem Sport und der Kunst widmete als dem Bank­geschäft. Geld dazu hatte der damals reichste Erbe Mitteleuropas genug.

Deutschland reagierte auf die Professionalisierung des österreichischen Fußballs mit Empörung und Boykotten.

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