Deutsches Haus

Am 3. April berichtete die Taz über einen offenbar rassistisch motivierten Angriff, der sich knapp eine Woche zuvor in Coburg (Bayern) ereignet hatte. Eine Rentnerin soll versucht haben, einen vierjährigen Jungen mit türkischem Migrationshintergrund umzubringen, indem sie ihn auf eine befahrene Straße stieß. Einem Polizeibericht zufolge hat die 63jährige zunächst die Mutter des Jungen, die mit ihren drei Kindern unterwegs war, mit rassistischen Parolen beleidigt. Anschließend habe sie nach dem Vierjährigen gegriffen und ihn auf die Straße geschleudert. Autos, die auf der Straße fuhren, konnten bremsen oder ausweichen, der Junge blieb unverletzt. Die Rentnerin wurde festgenommen, sie befindet sich wegen des Vorwurfs des »versuchten Mordes« in Untersuchungshaft. Wie die Mitteldeutsche Zeitung am 1. April berichtete, skandierten drei Männer am Ostersamstag vor einem Asylbewerberheim in Vockerode (Sachsen-Anhalt) rassistische Parolen. Zwei der Männer traten eine Wohnungstür der Unterkunft ein, Bewohner sollen bedroht worden sein. Später kam es zu verbalen Auseinandersetzung zwischen den Männern und den Bewohnern, in deren Folge soll es zu einer Schlägerei gekommen sein. Wie die Polizei dem MDR mitteilte, wird gegen die Männer im Alter von 17, 24 und 27 Jahren wegen Volksverhetzung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Körperverletzung ermittelt. Am 30. März teilte die Berliner Polizei in einer Pressemeldung mit, dass im Stadtteil Friedenau fünf sogenannte Stolpersteine mit dunkler Farbe beschmiert wurden. Die Steine erinnern an jüdische Bewohner, die während des Nationalsozialismus deportiert wurden. Bereits in der Nacht zum 29. März waren in Friedenau zahlreiche Stolpersteine, die erst am Tag zuvor in Anwesenheit eines Rabbiners gelegt worden waren, von Unbekannten mit schwarzer Farbe beschmiert worden. Der Staatsschutz ermittelt und prüft einen möglichen Zusammenhang zwischen den Taten. »Wir verurteilen diesen offensichtlich antisemitisch motivierten Anschlag«, sagte Daniel Wesener, der Vorsitzende des Berliner Landesverbands der Grünen, einem Bericht der Nachrichtenagentur DAPD zufolge. Wie die Ostsee-Zeitung am 28. März berichtete, hat vor dem Landgericht Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) gegen einen 48jährigen ein Prozess wegen Volksverhetzung begonnen. Die Anklage wirft dem bereits inhaftierten mutmaßlichen Betreiber einer rechtsextremen Internetseite vor, zwischen November 2010 und Februar 2012 auf der Plattform zahlreiche Beiträge und Kommentare verfasst zu haben, die zum Hass gegen in Deutschland lebende Juden aufstachelten.   MM