»Reine Glückssache«

Am Wochenende sprühten Unbekannte ein Hakenkreuz an die Fassade der NPD-Zentrale in Berlin-Köpenick. Die Polizei handelte umgehend: Eine Objektschutzstreife, die die Schmiererei entdeckte, entfernte diese sofort mit Sprühfarbe. Ein Beamter des zuständigen Polizeiabschnitts 66 gibt Auskunft über den Vorgang.

Wird die NPD-Zentrale häufig zum Ziel solcher Schmierereien?
Das weiß ich nicht. Dazu kann ich nichts sagen.
Warum hatten die Beamten denn so schnell eine Sprühdose zur Hand?
Die war im Wagen.
Ist immer eine Sprühdose dabei auf Streife?
Nicht immer. Manchmal ist eine im Funkwagen. Schmierereien sind insgesamt keine Seltenheit.
Arbeiten die Beamten nur mit weißer Farbe? Es gibt ja auch Fassaden, die eine andere Farbe haben.
Sie stellen vielleicht Fragen.
Hat die NPD reagiert?
Wie soll sie denn reagieren?
Schließlich wurde ihre Parteizentrale beschmiert. Hat die Partei Anzeige gestellt? Wegen Sachbeschädigung? Oder gar wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen?
Wir haben eine Anzeige gegen Unbekannt aufgenommen. Die landet bei einem Sachbearbeiter auf dem Tisch. Die NPD wird auch noch einmal angeschrieben und über die Ermittlungen informiert.
In Berlin kann man häufig Hakenkreuze an Fassaden entdecken, die durchaus längere Zeit nicht entfernt werden.
Hakenkreuze sollten generell sofort entfernt werden. Da wird der Eigentümer des Gebäudes in Kenntnis gesetzt und aufgefordert, die Schmiererei zu entfernen.
Im Fall des Hakenkreuzes an der NPD-Zentrale haben Ihre Kollegen offensichtlich den kurzen Dienstweg genommen und selbst Hand angelegt. Gehört es überhaupt zur Arbeit der Polizei, solche Sachbeschädigungen zu beseitigen?
Das handhaben wir ganz pragmatisch. Das ist reine Glückssache: Mal ist die Sprühdose im Wagen, mal ist sie auf der Wache, dann muss sie eben geholt werden.
An der NPD-Zentrale, wo das Hakenkreuz nicht völlig fehl am Platz ist, wird es schnell entfernt, an anderen Stellen werden Hakenkreuze hingegen nicht beseitigt. Warum wird nicht immer zügig gehandelt?
Da müssen Sie die zuständigen Dienststellen fragen.