Seit Jahren arbeitet die Förderation Jüdischer Gemeinden in Serbien daran, die jüdische Geschichte Jugoslawiens zugänglich zu machen. Unermüdlich führen ihre Mitarbeiter Interviews mit jugoslawischen Jüdinnen und Juden, die den Holocaust überlebt haben, und publizieren deren Erinnerungen.
Nicht nur Zeitdruck lastet auf der Herausgebergruppe, sondern auch ein finanzieller, da die Gruppe keinerlei staatliche Unterstützung erhält, sondern auf der Basis von Ehrenamt und Spenden arbeitet. Entsprechend langsam schreitet die Übersetzung der auf Serbokroatisch bereits vorliegenden Buchreihe ins Englische voran. Doch nun ist der dritte Band von »We survived the Holocaust. Yugoslav Jews on The Holocaust« erschienen.
Wie Band I und Band II ist auch dies kein Buch, das man ohne Erschütterung liest: Acht Männer und Frauen berichten über ihren Kampf mit den Partisanen, ein besonderes Kapitel ist in diesem Band den Vernichtungslagern Auschwitz, Bergen-Belsen und Jasenovac gewidmet. Zeitzeugen berichten von ihrem versteckten Leben unter italienischer, ungarischer und deutscher Besatzung. Wer sich für jüdische Geschichte interessiert, sollte sich die Reihe zulegen. Es ist die einzige Veröffentlichung zum Thema, in der die Betroffenen selbst zu Wort kommen. Mit einer Übersetzung ins Deutsche ist leider nicht zu rechnen; Verlage lehnen das Projekt als zu kostspielig ab.
