Deutsches Haus

Wegen rassistischer Übergriffe müssen sich seit 19. August drei Männer im Alter von 21 bis 24 Jahren vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, im Februar dieses Jahres im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf einen vietnamesischen Zigarettenhändler angegriffen und verfolgt sowie eine Vietnamesin auf rassistische Art beschimpft und mit Steinen beworfen zu haben. Anschließend sollen sie in einem Blumenladen Geld gestohlen haben. Ihnen werden Diebstahl, Körperverletzung, Waffenbesitz und Volksverhetzung zur Last gelegt. Die drei Verdächtigen haben Teilgeständnisse abgelegt. Einer von ihnen will sich an kaum etwas erinnern können, belastete jedoch die beiden anderen schwer, berichtete die taz. Er selbst sei zum Zeitpunkt der Tat betrunken gewesen und habe Kokain konsumiert. An rassistische Parolen könne er sich nicht erinnern. Er habe Worte wie »Fidschi« gerufen, ohne darüber nachzudenken. Der Verdächtige versuchte, sich als politisch neutral darzustellen. In der Vergangenheit wurde er bereits wegen Zeigens des Hitlergrußes verurteilt. Das Urteil soll Mitte September fallen. Ein Strafmaß von zwei bis vier Jahren werde erwartet, sagte die Staatsanwaltschaft der taz. In der Nacht zum 19. August verprügelten zwei Unbekannte in Dresden (Sachsen) einen Mann aus der Türkei und beschimpf­ten ihn auf rassistische Weise. Wie die Polizei mitteilte, musste der 18jährige Türke wegen leichter Verletzungen ambulant behandelt werden. Die Polizeidirektion Dresden teilte am 18. August mit, dass zwei Tatverdächtige für den Brandanschlag auf ein Gemüse- und Blumengeschäft in Dresden eine Woche zuvor ermittelt wurden. Die beiden seien 20 bzw. 21 Jahre alt und sollen am Nachmittag vor der mutmaßlichen Brandstiftung die Tochter des vietnamesischen Ladenbesitzers wegen ihres Aussehens und ihrer Herkunft beleidigt haben. Es sei zu Handgreiflichkeiten zwischen ihnen und dem Freund des Mädchens gekommen, der dabei mit einem Kopfstoß verletzt worden sei. Einer der Verdächtigen befinde sich in Untersuchungshaft, teilte die Polizei mit. Nach dem anderen mutmaßlichen Täter wird weiterhin gefahndet. Den beiden jungen Männern werden Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Brandstiftung zur Last gelegt. Nach wie vor wird ein rassistisches Motiv für die Tat nicht ausgeschlossen. In der Nacht auf den 16. August schmierten Unbekannte rassistische Sprüche und Hakenkreuze an verschiedene Hauswände in Emmerich (Nordrhein-Westfalen). Das berichtete die Rheinische Post. In unmittelbarer Nähe der Orte, wo Schmierereien gefunden wurden, befindet sich ein Türkisch-Islamischer Kulturverein. Am frühen Morgen des 16. August soll eine Gruppe von Verdächtigen rechtsextreme Parolen auf der Straße gegrölt haben. Wie die Rheinische Post bereits mehrfach berichtete, häufen sich Hakenkreuzschmierereien seit gut zwei Monaten in der Region.   flo