»Das ist naturbedingt«

Wissenschaftler meinen, dass bereits eine geringe Urankonzentration im Trinkwasser gesundheitsschädigend ist. Im Landkreis Döbeln ist der Wert höher als der bundesweite Leitwert von 10 Mikrogramm pro Liter. Die Stadtwerke Döbeln wollen darüber keine Auskunft geben. Die zuständige Pressesprecherin mit Sitz in Berlin, Barbara Helten, traut sich, der Döbelner Bevölkerung Entwarnung zu geben.

Woher kommt das Uran im Döbelner Wasser?
Das ist naturbedingt. Es ist nicht zugeleitet und hat auch nichts mit Radioaktivität zu tun. Das ist rein natürlich, so komisch das auch klingt.
Ist die Aufregung um uranverseuchtes Trinkwasser also überflüssig?
Es gibt ja keine Grenzwerte für Uran im Trinkwasser, sondern nur Richtwerte. Das Umweltbundesamt empfiehlt einen Leitwert von bis zu zehn Mikrogramm pro Liter Trinkwasser. Das ist eine Empfehlung. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt bis zu 15 Mikrogramm pro Liter. In Döbeln gibt es fast überall einen Wert von rund zwei Mikrogramm. Also liegen wir darunter.
Warum ist aber in Döbeln der Wert höher als anderswo?
Das liegt an den natürlichen Uranvorkommen in der Erde.
War das schon immer so?
Ja. Auch die Kampagne von foodwatch ist bekannt. Mineralwasser mit dem Aufdruck für Säuglingsnahrung darf den Wert von zwei Mikrogramm nicht überschreiten, weil das teuer beworbene Wasser sich von anderem Wasser abheben soll. Und das wirft diese Kampagne durcheinander, die behauptet, das Wasser überschreitet den Grenzwert.
Trinken Sie Döbelner Leitungswasser?
Ja, selbstverständlich.
Gibt es jetzt Panik unter der Bevölkerung?
Sie sind heute mein erster Anruf.
Unternehmen sie etwas gegen den Uranwert?
Für uns besteht kein Handlungsbedarf.