Deutsches Haus

Drei Männer, die im Januar einen russischen Gastdozenten angegriffen haben, sind am 27. September vom Amtsgericht Jena (Thüringen) wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung zu Bewährungsstrafen zwischen sechs und zehn Monaten verurteilt worden. Die 34 und 35 Jahre alten Männer hatten den Wissenschaftler Ende Januar vor einer Bar in Jena geschlagen und als »Abschaum« beschimpft. Der Russe war dabei im Gesicht verletzt worden. In der Bar hatte einer der Verurteilten den Wissenschaftler mit den Worten angepöbelt: »Mein Großvater hat nicht genug Russen erschossen.« Der niedersächsische Landtag lehnte am 26. September mit den Stimmen der SPD und der CDU die Petition einer kurdischen Familie ab. Mit seiner Eingabe vom Mai 2001 wollte der Unterstützerkreis der Familie ein Bleiberecht für die Kurden erwirken. Die Abgeordneten entschieden aber, dass durch die »Sach- und Rechtslage« die Ablehnung des Asylantrags bestätigt werde. Der Antrag war vor zwei Jahren das erste Mal abgelehnt worden. Die Familie mit fünf Kindern zwischen sieben und 13 Jahren befindet sich daher seit Ende 2000 im Kirchenasyl in Oebisfelde (Sachsen-Anhalt). Zuvor hatten die Flüchtlinge zehn Jahre im niedersächsischen Langelsheim gelebt. Am 24. September stürzte sich in Rotenburg (Hessen) ein 42jähriger Syrer vom Balkon seines Wohnhauses und verletzte sich schwer. Er sollte zusammen mit seiner 36jährigen Ehefrau und seinen fünf Kindern an diesem Tag zum Frankfurter Flughafen gebracht und abgeschoben werden. Der Mann sprang in dem Moment vom Balkon im zweiten Stock, als Beamte der Ausländerbehörde Bad Hersfeld ihm den Ausweisungsbeschluss übergeben wollten. Die Familie flüchtete vor 16 Jahren nach Deutschland. Ihr Asylantrag war Anfang des Jahres in letzter Instanz abgelehnt worden. Der Syrer befindet sich nach Polizeiangaben inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr. Nach dem Selbstmordversuch wurde die Abschiebeverfügung vorerst ausgesetzt. Der Leiter der Ausländerbehörde ließ offen, wie in Zukunft mit der angekündigten Abschiebung in Fällen von drohendem Selbstmord umgegangen werden soll. Er habe eine solche Situation bisher noch nicht erlebt und müsse das Ergebnis der Überprüfung abwarten, erklärte er. Unbekannte haben in der Nacht zum 20. September einen jüdischen Friedhof in Regensburg (Bayern) geschändet. Sie warfen Grabsteine um, beschädigten Tafeln und verwüsteten Blumenschmuck. Am 16. September wurde in Potsdam (Brandenburg) ein 43jähriger Kubaner von zwei Männern mit Reizgas besprüht. Er musste im Krankenhaus behandelt werden. Bereits am 8. September sind zwei Fußballspieler aus Kamerun in Chemnitz (Sachsen) angegriffen worden. Ein 22 Jahre alter Deutscher und zwei Unbekannte beleidigten, traten und schlugen die beiden 18- und 20jährigen während des Chemnitzer Stadtfestes.