Deutsches Haus

In der Nacht zum 23. September haben zwei Skinheads einen der beiden türkischen Männer angegriffen und verletzt, die vor acht Monaten in München einem beinahe zu Tode geprügelten Griechen zur Hilfe gekommen waren. Die Täter lauertem dem Türken vor seiner Wohnung in München-Berg am Laim (Bayern) auf und attackierten ihn. Er bekam einen Faustschlag ins Gesicht und wurde bei dem Versuch, sich zu wehren, mit einem Messer verletzt. Der türkische Mann soll im Prozess gegen die Münchener Täter, der am 27. September beginnt, aussagen. Auf einer rechtsextremen Internetseite wurde seit Monaten gegen ihn gehetzt. Die Polizei schließt einen Racheakt von Skinheads nicht aus, entsprechende Beweise gebe es jedoch nicht. Sieben Skinheads haben am 22. September in Regensburg (Bayern) einen Iraker überfallen. Nach Aussagen der Polizei wurden der Iraker und seine Freundin zunächst angepöbelt. Dann schlugen die Angreifer auf den Mann ein. Vier der Skinheads konnten wenig später gefasst werden. Mit ausländerfeindlichen Parolen beschimpften am selben Tag in den frühen Morgenstunden drei Brüder im Alter von 24, 27 bzw. 31 Jahren einen 18jährigen Marokkaner auf dem U-Bahnsteig am Düsseldorfer Hauptbahnhof (Nordrhein-Westfalen). Anschließend verprügelte das Trio den jungen Mann, der mit einer schweren Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Ermittlungen zu einem Großbrand in Wehr (Baden-Württemberg) vor einem Monat sind abgeschlossen, teilte die Polizei am 21. September mit. Als Ursache des Feuers in dem Haus, in dem eine vietnamesische und eine türkische Familie wohnten, steht Brandstiftung fest. Der 39jährige vietnamesische Familienvater wurde schwer verletzt, auch seine Frau und das Kind mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Obwohl die Täter bisher nicht gefunden wurden, werden fremdenfeindliche Motive ausgeschlossen, da es dafür keine Anhaltspunkte gebe. In der Nacht zum 21. September beschmierten Unbekannte in Bergheim (Nordrhein-Westfalen) zwei Moscheen sowie fünf türkische Geschäfte mit Hakenkreuzen. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, schaltete die Bergheimer Polizei den Staatsschutz beim Kölner Polizeipräsidium ein. Bislang gibt es jedoch keine Hinweise auf die Täter. An den öffentlichen Toiletten am Marktplatz von Laupheim (Baden-Württemberg) wurden am 20. September mehrere Hakenkreuzschmierereien entdeckt. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Bereits am 15. September sind ein kurdischer und zwei türkische Männer vor einem Döner-Imbiss in Senftenberg (Brandenburg) als »Kanaken« und »Dönerfresser« beschimpft und geschlagen worden. Eines der Opfer verteidigte sich mit einem Schleifstab. Die Cottbusser Anlaufstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt wirft der Senftenberger Polizei vor, den rassistischen Übergriff verharmlost zu haben. Die Beamten seien erst mit einstündiger Verspätung am Tatort eingetroffen und hätten zunächst nur eine Anzeige der Angreifer aufgenommen. Ein rassistisches Tatmotiv sei zunächst ausgeschlossen und den Angegriffenen eine Mitschuld an den Ereignissen unterstellt worden.