Deutsches Haus

Ein Iraner wurde am 20. Juni in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) von zwei jungen Männern angegriffen und gewürgt worden. Der 29jährige konnte sich befreien und rief die Polizei. Die beiden 29 und 22 Jahre alten Täter wurden festgenommen. Nach Polizeiangaben gehören sie nicht der rechten Szene an. In Empfingen (Baden-Württemberg) wurde in der Nacht zum 20. Juni das Haus einer türkischen Familie in Brand gesteckt. Die drei der Neonazi-Szene zugehörigen 16- bis 18jährigen Täter schleuderten kurz vor zwei Uhr Brandbeschleuniger gegen das Haus. Der 43jährige Familienvater bemerkte das Feuer noch rechtzeitig, weckte seine vier Kinder und löschte die Flammen. Verletzt wurde niemand. Zwei der drei zunächst flüchtigen Täter kehrten später zum Tatort zurück und boten ihre Hilfe an. Das auffällige Aussehen der beiden - kahle Schädel, Springerstiefel - weckte das Misstrauen der Polizei. Die Beamten verhörten sie, worauf sie die Tat gestanden und den dritten Brandstifter benannten. Gegen die drei wurde Haftbefehl wegen Verdachts des versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung erlassen. Wie die Staatsanwaltschaft Münster (Nordrhein-Westfalen) am 19. Juni mitteilte, bearbeitete die Behörde im vergangenen Jahr 63 Prozent mehr Verfahren mit rechtsextremen Straftätern als noch im Jahr zuvor. Die Zahl stieg damit von 200 auf 326 Verfahren, davon wurden 170 als fremdenfeindlich und 56 als antisemitisch eingestuft. In der Nacht zum 18. Juni wurden in Schneeberg (Sachsen) zwei iranische Asylbewerber von rund 20 bis 25 jugendlichen Schlägern überfallen und krankenhausreif geprügelt. Die Täter traktierten die Flüchtlinge mit Zaunlatten, Faustschlägen sowie Fußtritten und flüchteten anschließend unerkannt. Einer der Angegriffenen wurde schwer verletzt und befindet sich noch im Krankenhaus. Der andere konnte nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Das mit den Ermittlungen beauftragte Landeskriminalamt will prüfen, ob es sich um eine Tat mit rechtsextremem Hintergrund handelt. Die forschungspolitischen Sprecher der Bundesfraktionen von SPD und CDU, Jörg Tauss und Gerhard Friedrich, wollen »den Kampf um die besten Köpfe« unter den hier immatrikulierten ausländischen Studenten in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik »endlich aufgenommen wissen«, sagten sie am 17. Juni der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. In Magdeburg (Sachsen-Anhalt) ist am 16. Juni nach Polizeiangaben ein 23jähriger Mann aus Mali von einem 27jährigen mehrfach mit einer Schreckschusspistole beschossen worden. Der Afrikaner zog sich dabei leichte Verletzungen zu. Der Täter konnte nach dem Angriff festgenommen werden. Dem Antrag der Staatsanwaltschaft, einen Haftbefehl zu erlassen, wurde den Angaben zufolge vom Gericht nicht stattgegeben. Bislang gebe es keine Anzeichen für einen rechtsextremen Hintergrund der Tat, hieß es. Bereits am 13. Juni verprügelten in Hemmingen (Baden-Württemberg) zwei 18jährige einen 47jährigen Kongolesen. Die beiden setzten dabei einen Schlagring und einen Knüppel ein. Das Opfer erlitt einen Rippenbruch und mehrere Prellungen. Des Weiteren beraubten die zwei den Mann und nahmen ihm sein Handy und 100 Mark ab. Die Täter konnten gefasst werden.