Deutsches Haus

Mehrere junge Männer haben am 18. Oktober vor einem jüdischen Mahnmal in der hannoverschen Innenstadt (Niedersachsen) randaliert. Sie beschädigten einen Ehrenkranz und zeigten den Hitlergruß. Wegen der Schändung der Gedenkstätte Buchenwald verurteilte das Amtsgericht Weimar (Thüringen) am 18. Oktober den 20jährigen Haupttäter zu acht Monaten Jugendstrafe und einen 22jährigen Mitangeklagten zu sechs Monaten Haft, die in beiden Fällen für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die beiden der rechten Szene angehörenden Thüringer am Vorabend des 3. Oktober Hakenkreuze auf Gedenktafeln des ehemaligen KZ geschmiert hatten. Auf ein Asylbewerberheim in Grainet (Bayern) ist am 17. Oktober ein Brandanschlag verübt worden. Die unbekannten Täter hatten eine mit brennenden Zeitungen gefüllte Papiertonne in den Hausflur der Unterkunft gestellt, berichtete die Polizei. Vier Jugendliche haben in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) einen 30jährigen Senegalesen überfallen. Die Deutschen beleidigten den Mann am 17. Oktober zunächst in einer Straßenbahn. Als er den Waggon verließ, folgten sie ihm, schlugen ihn und traten auf ihn ein. Per Handy gelang es ihm schließlich, die Polizei zu rufen. Die Täter flüchteten. In Chemnitz (Sachsen) haben vorige Woche Unbekannte eine Kirche mit antisemitischen und satanistischen Parolen beschmiert. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Sachbeschädigung. Am 14. Oktober hat die Polizei in Waltersdorf (Brandenburg) fünf Pakistani festgenommen, die offenbar kurz zuvor die grüne Grenze überschritten hatten. Gegen den mutmaßlichen Fluchthelfer der Männer wurde Haftbefehl erlassen. In Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) erlitten zwei Studenten aus Japan und Korea Verletzungen, als sie auf dem nächtlichen Nachhauseweg von fünf Jugendlichen angehalten und misshandelt wurden. Wie die Polizei in der vergangenen Woche mitteilte, ereignete sich die Tat bereits in der Nacht zum 12. Oktober. Die Anwältinnen der Opfer der Hetzjagd von Guben (Brandenburg) haben schwere Vorwürfe gegen die Richter des Cottbusser Landgerichts sowie gegen Polizei und Staatsanwaltschaft erhoben. Die Kammer habe nichts für den Schutz der Opfer getan, aber alles für den Schutz der elf Angeklagten, gegen die seit Juni vergangenen Jahres wegen der Jagd auf drei Ausländer im Februar 1999 verhandelt wird. Um sich zu retten, war der algerische Asylbewerber Omar Ben Noui durch eine Scheibe gesprungen und anschließend verblutet. Die Polizei in Jena (Thüringen) hat am 13. Oktober vier Männer im Alter von 17 bis 22 Jahren gestellt, die im Verdacht stehen, in der Stadt zwei russische Gastwissenschaftler überfallen und beraubt zu haben. Einer der beiden wurde dabei schwer, sein Kollege leicht verletzt. Zwei der Verdächtigen, gegen die Haftbefehle erlassen wurden, sind als Mitglieder der rechten Szene bekannt. Bereits am vorletzten Wochenende ist die Gedenkstätte für die Euthanasie-Opfer des Nazi-Regimes im Berliner Bezirk Tiergarten geschändet worden. Sie wurde von unbekannten Tätern mit Fäkalien beschmiert.