Ja, mitschneiden!

Geheimniskrämerei beim deutschen Auslandsgeheimdienst? Nicht ohne unser Wissen, dachte sich letzte Woche Udo Ulfkotte, seines Zeichens Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung - und fragte pikiert nach beim Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning. Wie es denn sein könne, dass die Geheimdienst-Kollegen in Washington und Paris längst über Software zur logischen Erkennung abgehörter Gespräche verfügten, der BND aber »erst in einigen Jahren«, wie Hanning noch im Sommer behauptet hatte? Merkwürdig sei auch, dass sowohl Bundeskriminalamt (BKA) und Verfassungsschutz Spracherkennungstechnologie einsetzten, mit der Gespräche vollautomatisch und ohne so genannte Hit-Wörter ausgewertet werden könnten. »Der BND wird nicht umhinkommen«, warnte Ulfkotte, »seine angebliche technische Rückständigkeit näher zu erläutern.« Die europäische Vorreiterstellung der Deutschen dürfe nicht einfach aufgegeben werden. Denn sonst droht Schlimmes: »Wird der BND also von den Franzosen Nachhilfestunden auf diesem Gebiet bekommen?«