Unangenehme Lage

Parteichefs können manchmal sehr genau formulieren. "Also im Grunde befinde ich mich in einer sehr unangenehmen Lage. Und für die Partei ist das natürlich nicht angenehm", meinte der Vorsitzende der CDU, Wolfgang Schäuble, als er letzte Woche nach seinen Kenntnissen in der Affäre um den früheren Partei-Schatzmeister Walther Leisler Kiep befragt wurde. Unangenehmer noch als für Schäuble könnten das Finanzgebaren Kieps jedoch bald für Schäubles Vorgänger im Amt des CDU-Chefs werden: Helmut Kohl soll vor dem geplanten Kiep-Untersuchungsausschuss aussagen. "Herr Kohl hat sich immer auch für Kleinigkeiten in seiner Partei interessiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es beim Geld anders war", meinte dazu der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Hofmann. Unangenehm für Schäuble wie Kohl: Gegen beide ist Strafanzeige eingereicht worden.