Koalition der Arschlöcher

"Und jetzt zu den Arschlöchern ..." Brandenburgs Noch-Sozialministerin Regine Hildebrandt nahm während der Potsdamer Krisensitzung des SPD-Landesvorstands am vorletzten Montag kein Blatt vor den Mund. Gemeint waren mit der Anrede, die der Deutschlandfunk für nicht zitierfähig hielt, die künftigen Koalitionspartner der Sozialdemokraten: CDU-Spitzendkandidat Jörg Schönbohm und seine Parteifreunde.

Am Wochenende dann kündigte die Politikerin auch offiziell an, daß sie einer SPD/CDU-Landesregierung nicht mehr angehören und auf ihr Landtagsmandat verzichten werde, wenn die große Koalition in Brandenburg beschlossene Sache sei. Hildebrandt selbst hatte sich für eine Zusammenarbeit mit der PDS eingesetzt und stand damit bei den Potsdamer Sozialdemokraten ziemlich alleine. In der SPD, so die künftige Ex-Ministerin, werde sie aber bleiben, um - zunächst einmal - in Berlin auf Wahlkampftour zu gehen, wo sie als bekennende Schönbohmhasserin vielleicht Pluspunkte für die Hauptstadt-SPD sammeln könnte. Daß ihre bisherige Beliebtheit nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer rigiden Asylpolitik in Brandenburg gestiegen ist, dürfte ihr auch in Berlin die Türen öffnen. Was nichts daran ändert, daß sie im Falle Schönbohm einmal so richtig recht hat.