Ziviler Dienst

13 Monate? Oder nur noch elf Monate Zivildienst? Mit oder ohne Frauen? Die Kriegsdienstverweigerer schert diese Debatten offenbar wenig. Der Trend, sich dem Dienst mit der Waffe zu entziehen, hält nach Angaben der Berliner Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär weiterhin an. Die Anzahl anerkannter Verweigerer ist entsprechend den jetzt veröffentlichten Zahlen von Ende 1998 innerhalb der Geburtsjahrgänge 1970 bis 1975 von 25 auf 36 Prozent gestiegen. Mit 85 266 Wehrpflichtigen, die im ersten Halbjahr 1999 einen Antrag auf Verweigerung gestellt haben, dürfte nun ein weiterer Höhepunkt folgen. Neben dem Nato-Krieg gegen Jugoslawien macht die Kampagne auch die vermeintlich fehlende Legitimation für die Wehrpflicht für diese Entwicklung verantwortlich. Wo aber all die Zivildienstleistenden in spe künftig arbeiten sollen, muß sich nun Bundesfamilienministerin Christine Bergmann überlegen. Schließlich will die Sozialdemokratin im Jahr 2003 nur noch Geld für 110 000, anstatt für bislang 138 000 Zivis zur Verfügung stellen. Durch eine Kürzung der Zeit auf elf Monate müßte das rechnerisch unterm Strich drin sein, meint zumindest Ministerin Bergmann.