Die Waffen hoch und nieder

Drei irisch-nationalistische Gruppen - die Real IRA, die Continuity IRA und die Irish-National Liberation Army (Inla) - haben sich nach Informationen der britischen Zeitung The Times zusammengeschlossen, um den bewaffneten Kampf fortzusetzen. Rund 100 Mitglieder sind angeblich schon dabei, neue Anschläge vorzubereiten. Die verschiedenen Organisationen eint die Ablehnung des Karfreitagsabkommens vom vergangenen Jahr, das zu einem Friedensabkommen und einer eigenständigen nordirischen Regierung führen sollte. Das Abkommen war erst im Juli an der Frage der Entwaffnung der IRA gescheitert. Die Friedensverhandlungen hatten zu heftigen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der republikanischen Bewegung geführt.

Während man nun in Großbritannien bereits über mögliche Angriffsziele spekuliert, scheint der republikanische Untergrund selbst nicht so genau zu wissen, was er will. Denn kurz nach den Meldungen über den Zusammenschluß berichtete die Sonntagszeitung Sunday Times, daß die Irish-National Liberation Army den Kampf schon wieder für beendet erklärt hat. Die Inla habe mitgeteilt, daß sie keine politische oder moralische Veranlassung sehe, den Krieg fortzuführen, schrieb die Zeitung. Die Gruppe strebe eine Nichtangriffsvereinbarung mit den protestantischen Gruppen an und wolle die Waffen niederlegen.