Inuit haben Nunavut

Nunavut - "Unser Land" nennen die Inuit ihr Territorium, das seit letzter Woche innerhalb der kanadischen Föderation den Status eines eigenständigen Gebiets hat. Für viele der 27 219 gemeldeten Einwohner ist nun ein Traum in Erfüllung gegangen - wollten sie doch schon immer eine weitgehende Autonomie von der Zentralregierung in Ottawa.

Was als Erfolgsstory gefeiert wird, erweist sich in der Realität jedoch als weniger rosig. Im Nunavut werden viele Bodenschätze vermutet: Zink, Blei, Silber, aber vor allem viel Gold und reichlich Diamanten sollen unter dicken Eisdecken auf Entdecker warten. Von den 1,9 Millionen Quadratkilometern Grundfläche werden die Menschen von Nunavut aber nur etwas mehr als 20 Prozent nutzen können. Die kompletten Schürfrechte bestehen nur für rund 35 000 Quadratkilometer. Viel Geld wird sich daraus also nicht machen lassen. Die kanadische Zentralregierung wird daher auch in den nächsten Jahren für rund 90 Prozent des Nunavutschen Gesamthaushalts aufkommen müssen. Somit bleiben wesentliche wirtschaftliche und soziale Einrichtungen abhängig von Entscheidungen aus Ottawa.