Demo auf Skiern

Jedes Jahr im Januar tagt seite Ende 1973 das World Economic Forum (WEF) im Schweizer Wintersportort Davos. Aus der Manager-Winterschule mit esoterischem Einschlag entwickelte sich in den letzten Jahren eine Denkfabrik, in der sich rund 1 500 EntscheidungsträgerInnen aus Politik, Wirtschaft und Medien ein Stelldichein geben. "Praktische Lösungen für die großen Herausforderungen, mit denen die Menschheit im 21. Jahrhundert konfrontiert ist", will das Meeting nach Angaben des WEF-Begründers Klaus Schwab suchen. Das Schlüsselwort dafür sei "Unternehmergeist in sozialer Verantwortung".

Mit solchen Worthülsen wird auch bei den Tagungsinhalten nicht gespart. In diesem Jahr soll über das Thema "Die globale Verantwortung: mit der Globalisierung umgehen" diskutiert werden. Die Hauptaufgaben des WEF lagen in den vergangenen Jahren aber hauptsächlich in der Vorbereitung wichtiger Konferenzen und Vertragsabschlüsse wie dem Umweltgipfel von Rio und dem Gaza-Jericho-Abkommen zwischen Israel und der PLO. Unter dem Motto "Auf und Davos" mobilisiert ein Bündnis autonomer, feministischer und internationalistischer Gruppen für den kommenden Samstag zu einer Anti-WEF-Demonstration in den Schweizer Wintersportort. Individuelle Anreise und Wintersportausrüstung werden im Aufruf dringend empfohlen.