Hamas-Attentat auf Schulkinder

Israels Ministerpräsident Netanjahu taktiert nach dem Friedensabkommen von Wye River (Jungle World, Nr. 44/98) eifrig, um die Unterstützung seines regierenden Rechtsbündnisses nicht zu verlieren. Dabei ermöglichte ihm ein Anschlag der islamistischen Terrororganisation Hamas vom vergangenen Mittwoch weiteres Zögern: Ein Selbstmordattentäter hatte in Khan Yunis (Gaza-Streifen) versucht, einen Bus mit israelischen Schulkindern in die Luft zu sprengen, und dabei einen israelischen Soldaten und sich selbst getötet.

Nachdem Netanjahu am vergangenen Montag angekündigt hatte, die Vereinbarungen von Wye River seinem Parlament erst vorzulegen, wenn Palästinenser-Chef Arafat einen Plan zur Terrorismusbekämpfung veröffentliche, bekräftigte er nach dem Anschlag, vorerst keine Truppen aus der Westbank abziehen zu wollen. Nach dem Abkommen von Wye obliegt eigentlich Netanjahu der erste Schritt, um den Friedensprozeß fortzusetzen. Arafat kam seinem israelischen Verhandlungspartner nun zuvor. Er sagte am Wochenende zu, den Plan zur Terrorismusbekämpfung Anfang dieser Woche vorzulegen, wenn die Umsetzungsfrist des Abkommens beginnt.