Hausarrest bei Talibans

Weil er "lebende Objekte" in Afghanistan gefilmt hatte, ist der deutsche Journalist Armin-Paul Hampel, Chef des Südostasien-Studios der ARD, von der Taliban vorübergehend unter Hausarrest gestellt worden. Nur wenige Tage zuvor war seinem US-amerikanischen Kollegen Brent Sattler gleiches passiert. Ihm waren ebenfalls verbotene Aufnahmen vorgeworfen worden. Nach Ansicht der Gotteskrieger haben Journalisten lediglich die Landschaften und Bauten Afghanistans zu filmen, Menschen und Tiere fallen unter Bildverbot. Besonders dann, wenn Aufnahmen von Frauen gemacht werden, zensieren die Taliban das Material, wie im Fall Hampels. Auf den beschlagnahmten Videobändern waren Frauen zu sehen. Der Korrespondent, der inzwischen nach Pakistan ausreisen konnte, sagte gegenüber der Berliner Zeitung, er sei korrekt behandelt worden und nicht einmal "von einem der Taliban-Leute körperlich angefaßt worden".