Seit Jahren begleiten Proteste die Aktionärsversammlungen der IG-Farben-AG-in-Abwicklung. Dieses Jahr rufen NS-Verfolgtenorganisationen und der Dachverband der kritischen Aktionärinnen und Aktionäre erstmals direkt zur Verhinderung auf. In dem Aufruf aus Anlaß des 50. Jahrestages der Urteilsverkündung im Kriegsverbrecherprozeß gegen IG Farben am 29. Juli heißt es, die Aktionärsversammlung der IG Farben-Abwicklungsgesellschaft solle 1998 "mit Protestaktionen im Vorfeld oder am angekündigten Termin außer- und innerhalb des Tagungsort undurchführbar" gemacht werden, um der Forderung nach sofortiger Entschädigung aller ehemaligen ZwangsarbeiterInnen Nachdruck zu verleihen. Ein Termin für die Aktionärsversammlung steht noch nicht fest. Da die Versammlung sechs Wochen im voraus angekündigt werden muß, wird sie nicht vor Mitte September stattfinden.
