... oder nicht zahlen

Die Stuttgarter Züblin AG "bedauert den Einsatz von Zwangsarbeiterinnen". Irgendwelche Konsequenzen möchte die Firma daraus nicht ziehen. Der Baukonzern hatte 1944 beim Bau einer Rollbahn auf dem Frankfurter Flughafen 1 700 ungarische Zwangsarbeiterinnen eingesetzt, die in einem KZ-Außenlager in Walldorf inhaftiert waren. Der Vorstandsvorsitzende Manfred Nußbauer wollte nicht ausschließen, daß auch auf weiteren Baustellen der Firma Zwangsarbeiter eingesetzt waren.

"Der Vorstand ist nach Prüfung aller vorhandenen und ihm überlassenen Unterlagen davon überzeugt, daß Züblin keine Schuld für das Schicksal der jüdischen Zwangsarbeiterinnen trifft", heißt es in einer Erklärung, die der Konzern am vergangenen Freitag veröffentlichte. Züblin sieht deshalb auch keinen Anlaß, auch nur den von der Stadt Mörfelden-Walldorf geplanten Gedenkpfad für die KZ-Außenstelle oder die Renovierung der Synagoge im ungarischen P‡pa zu unterstützen. Dort hatten Abiturienten aus Mörfelden-Walldorf mit einer überlebenden Zwangsarbeiterin gesprochen. Danach hatten sie Züblin gebeten, über Entschädigung nachzudenken.