Deutsches Haus

Fünf Rostocker Polizisten sollen am 2. April einen Pakistaner geschlagen und getreten haben. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen Körperverletzung im Amt aufgenommen. Wegen des gleichen Vergehens hat der Anwalt des sudanesischen Asylbewerbers Williams Amin einen Sachbearbeiter des Ausländeramts Augsburg und zwei Polizisten angezeigt. Beim Besuch des Ausländeramts brach sich Amin die Kniescheibe und zog sich weitere Verletzungen zu. Der Sachbearbeiter habe seinen Mandanten zunächst beschimpft und dann getreten. In Folge der Fußtritte habe er sich die Kniescheibe gebrochen. Später seien zwei Polizisten ins Zimmer gekommen, hätten Amin Handschellen angelegt und aufs Revier gebracht. Der Sprecher des Landratsamts, Michael Püschel, nannte die Vorwürfe "absurd". Nach seiner Schilderung verletzte sich der Sudanese selbst, als er auf der Flucht vor zwei Verkehrspolizisten gestürzt sei. Warum Amin geflüchtet sei, kann Püschel sich nicht erklären, gegen Amin lag "weder strafrechtlich noch ausländerrechtlich etwas vor". Die Polizisten seien dem flüchtenden Asylbewerber wohl "aus Instinkt heraus" gefolgt. Wenn es um die Abschiebung von Asylbewerbern geht, arbeitet der Bundesgrenzschutz offenbar freundschaftlich mit den libyschen Behörden zusammen. Nach Angaben von Pro Asyl wird die libysche Botschaft beim Ausstellen oder Verlängern von Pässen generell informiert, wenn es sich um abgelehnte Asylbewerber handelt. Pro Asyl verfügt außerdem über das BGS-Protokoll eines Gesprächs von zwei abgelehnten Asylbewerbern mit zwei Männern, die sie für Dolmetscher hielten. Erst viel später sei den libyschen Flüchtlingen klar geworden, daß es sich um Angehörige der libyschen Botschaft gehandelt habe. Diese hätten ihnen gedroht, man werde die libysche Polizei benachrichtigen, "damit die uns in Tunesien abholt". Nach Tunesien sollten die beiden Asylbewerber abgeschoben werden. 15 bis 20 junge Männer mit kahlrasierten Schädeln und Bomberjacken überfielen am 7. April einen türkischen Imbiß im Berliner Bezirk Treptow. Nach Aussagen zweier Zeugen fuhr die Gruppe in Autos vor und begann umgehend, mit Baseballschlägern die Scheiben des Imbißfahrzeugs einzuschlagen. Der zu der Zeit einzige Gast, ein 27jähriger Türke, wurde mit einem Messer niedergestochen. Er mußte im Krankenhaus notoperiert werden. Der tiefe Messerstich in seine linke Brust traf nur durch Zufall keine lebenswichtigen Organe. Die Polizei wollte trotz des äußeren Erscheinungsbilds der Angreifer kein fremdenfeindliches Motiv annehmen. Sie ermittelt in alle Richtungen. In Frankfurt an der Oder beschimpften drei deutsche junge Männer und eine Frau vier US-amerikanische Studenten und bedrohten sie mit einem Messer. Als ein 17jähriger Magdeburger den Studenten zu Hilfe eilen wollte, sei er mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen und getreten worden, so die Polizei. Er mußte im Krankenhaus behandelt werden. Ein mangelndes Differenzierungsvermögen hat die FAZ den Deutschen vorgeworfen. In der Ausgabe vom 9. April beklagt Klaus Natorp, die notwendige Diskussion einer "gestalterischen Einwanderungspolitik" sei mühsam, da "die einheimische Bevölkerung Einwanderer, Flüchtlinge und Asylbewerber stets in einen Topf wirft". Dabei sei "gerade in Deutschland die Unterscheidung gar nicht so schwierig". Beispielsweise seien die ehemaligen "Gastarbeiter" aus der Türkei eindeutig zu dauerhaft Ansässigen geworden. Eine geregelte Einwanderung sei in Deutschland notwendig, um trotz der "leicht schrumpfenden nationalen Bevölkerung" die Einwohnerzahl zu halten.