Ford-Zwangsarbeiter klagen

Eine internationale Interessengemeinschaft von überlebenden Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern hat in den USA Klage gegen die Kölner Ford-Werke erhoben. Die Tochterfirma des US-Unternehmens habe "eifrig, aggressiv und erfolgreich" - so die Klageschrift - um die Zuteilung von Zwangsarbeitern aus Rußland, der Ukraine, Italien und Belgien mitgeboten und von deren Ausbeutung profitiert.

Weil der Firmengründer Henry Ford ein antisemitisches Pamphlet geschrieben hatte und deshalb von den Nazis bewundert wurde, bemüht sich der Konzern seit 1945 um gute Beziehungen zu den jüdischen Gemeinden in den USA und zu Israel. Im vergangenen Jahr sponserte Ford die werbefreie Ausstrahlung des Films "Schindlers Liste" in Deutschland. Daß allerdings der Mutterkonzern auch während der Nazi-Herrschaft direkte Kontrolle über die deutsche Tochterfirma hatte und Profite abschöpfte, hat das Unternehmen bislang bestritten. Die Klage wurde im Namen der heute in Belgien lebenden Elsa Iwanowa eingereicht, die im Alter von 17 Jahren aus Rostow am Don deportiert worden war und von 1943 bis 1945 in den Kölner Ford-Werken Zwangsarbeit leisten mußte.