Michael packte aus

Späte Rache tut auch gut. Heute kann Michael "Bommi" Baumann - wie man hört, recht komfortabel - von einer ererbten Immobilie leben, die sich auf dem einstigen Gebiet des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden befindet. Anfang der siebziger Jahre war das frühere Mitglied des Zentralrats der Umherschweifenden Haschrebellen und der Bewegung 2. Juni, wie das Nachrichtendienstmagazin Der Spiegel in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, in Bad Schandau von den Häschern eben jenes Staates geschnappt worden. Die drohten, ihn an den Kapitalismus auszuliefern, welcher Bommi Baumann wegen Bankraub, Bombenanschlag und Bildung einer kriminellen Bande einbuchten wollte. Bommi tat, was er bis heute am besten kann: Er plauderte. In insgesamt 13 Verhören soll er "umfangreiche Aussagen über Personen und Strukturen der West-Berliner Terrorszene" der damaligen Zeit gemacht haben. Dann schob ihn Mielke ab, natürlich in die Terrorszene.