Frontal gegen Asyl

Wenn der aus Togo in die Bundesrepublik geflohene Nestor Koffigou demnächst abgeschoben wird, kehrt er in ein Land zurück, wo ihm nach Darstellung des Magazins "Frontal" keine Gefahren drohen. In einer zweiteiligen, Anfang Dezember ausgestrahlten Reportage hatte ein ZDF-Team einen "Hausbesuch in Togo" gemacht und kam zu dem Schluß, daß "Scheinasylanten" aus Togo in die Bundesrepublik kämen, um "Kasse" zu machen. Auch Koffigu wurde im ZDF-Bericht "Asylbetrug" unterstellt. Rund zwei Wochen nach Ausstrahlung der Reportage lehnte der Petitionsausschuß die Eingabe der Vereinigung Togoischer Staatsbürger in Thüringen für ein humantitäres Bleiberecht des Mannes ab. Das Innenministerium erklärte, es gebe keinen Grund, von einer Abschiebung Abstand zu nehmen. Der Thüringer Flüchtlingsrat machte jedoch geltend, daß in mehreren Fällen die Folterung oder Verschleppung von abgeschobenen Flüchtlingen dokumentiert ist. Daß keine Verfolgungen drohen, hat dagegen das "Frontal"-Team herausgefunden. Als Experten für die Menschenrechtssituation in Togo mußten in der Reportage "Hausbesuch in Togo - Wie Asylanten Kasse machen" allerdings der Kameramann und sein Assistent herhalten, die "keine Gefahr" und "sehr friedliche" Dreharbeiten konstatierten.