Arm in Arm: Unexim-Bank, Deutsche Bank und George Soros

Die Mitbesitzerin der Iswestija, die Unexim-Bank, hat zusammen mit vier anderen Investoren am Freitag den 25. Juli ein 25 Prozent Aktienpaket der größten russischen Telekommunikationsfirma Swjasinvest gekauft. Das Aktienpaket hat einen Wert von 1,7 Milliarden Dollar. Als Käufer trat die auf Zypern angesiedelte Firma Mustcom auf. Sie vertritt die Interessen eines Konsortiums zu dem russische und westliche Investoren gehören. Im einzelnen handelt es sich um ICFI Cyprus (Besitzer: Uneximbank und ihre Investment-Bank MFK), Renaisance International (Besitzer Boris Jordan), Deutsche Morgan Grenfell (Investment-Arm der Deutschen Bank), Morgan Stanley Asset Managment und die Soros Quantum Group des US-Multimillionärs George Soros.

Der US-Multimillionär hat sich in der Vergangenheit kritisch über den Zustand der russischen Wirtschaft geäußert. Gegenüber der Washington Post meinte er im Februar, in Rußland herrsche ein Räuberkapitalismus, für den eine neue russische Oligarchie verantwortlich sei. Als Mäzen spendete er Millionen Dollar für Wissenschaft und Ausbildung in den GUS-Staaten. Sein Name hatte keinen schlechten Ruf bei den verarmten russischen Wissenschaftlern. Soros erklärte, er wolle zum Entstehen "offener Gesellschaften" beitragen. Inzwischen ist der US-Mulitmillionär wohl zu der Auffassung gekommen, daß sich finanzielles Engegement in Rußland lohnt, selbst wenn man dabei mit Leuten von der Unexim-Bank zu tun hat. Der große Aktiendeal bei Swajinvest bekam nachträglich auch den Segen von Vizepremier Boris Nemzow. Der Jelzin-Zögling lobte den Verkauf der Aktien als korrekt und beispielhaft.