Dritter und letzter Teil der Trilogie über eine erdbeerförmige Luftmatratze

Die Luft ist raus

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Bedauerlicherweise ist es nicht möglich, diese Kolumne mit einem Originalfoto der mit scheußlich kolorierten Warnhinweisen verunstalteten Erdbeermatratze zu versehen. Das ist schlecht, aber andererseits auch nicht so schlimm, weil das Bild bei nächster Gelegenheit nachgereicht wird und man sich in der Zwischenzeit, um einen Eindruck von der optischen Katastrophe zu bekommen, vorstellen kann, wie das ausgesehen hätte, wenn der Leichenwagen, mit dem die Queen durch Schottland gefahren wurde, zu einem Drittel mit großen weiß-blauen Hinweisen wie »Achtung, Leichenwagen!« oder »Enthält einen toten Menschen« bepflastert gewesen wäre.

Aber wir waren am See, der eigentlich ein Meer ist. Und da lag sie nun also, die Erdbeermatratze, und wartete auf ihren ersten Einsatz. Im Wasser, natürlich, das aber leider etwas entfernt daliegt und zudem auch noch Algen und unangenehme Tiere beherbergt.

Die Erdbeermatratze ans Wasser zu bringen, erweist sich als schwieriger als gedacht, weil sie unhandlich und die Natur an sich nicht kooperativ ist. Und man nur sehr schwer auf den Weg achten kann, wenn man ein Dings transportiert, das viel größer ist als man selber. Und so schafft man auch nur rund drei Meter, bis der Spaziergang jäh gestoppt wird. Blums macht die Erdbeermatratze, die in einen ungünstig herumhängenden Ast gerammt wurde, aber offenkundig wenigstens ganz blieb. Schließlich ist das Wasser erreicht, aber ganz ehrlich: Will man sich wirklich auf so etwas Scheußliches legen? Nein, will man nicht, weswegen nach dem erfrischenden Bad ohne besondere Vorkommnisse bei der Erdbeermatratze die Luft herausgelassen werden muss. Was dauert und dauert und dauert, denn natürlich müssen während der Prozedur die Ventile in einem bestimmten Winkel per Hand geöffnet bleiben. Die mangelnde Schönheit, so zeigt sich, macht die Erdbeermatratze durch eine gewisse Bockigkeit beim Entlüften wett.