Verlierer vor Gericht

Kongo/Belgien. Als »Finanzberater« des Diktators Mobutu machte Jean-Pierre Bemba ein Vermögen, das er nach dem Sturz seines Patrons als Kriegsunternehmer mehrte. Um ihn in die Übergangs­regierung zu integrieren, sprach die Uno ihm 2003 den Posten eines Vizepräsidenten zu. Doch drei Jahre später verlor Bemba die Wahlen, den größten Teil seiner Miliz und damit auch das Wohlwollen der Uno. Am Sonntag wurde er in Belgien verhaftet, er soll sich vor dem International Criminal Court in Den Haag wegen Kriegsverbrechen verantworten. Die UN-Justiz bleibt ihrer Tradition treu, nur Verlierer vor Gericht zu stellen. js