Alles wird besser, weil …

… Robert Kurz wieder schreit. Als er mitten im Getöse des Krieges seine Schreitherapie abhielt, ging Robert Kurz allen auf die Nerven. Man begann sich zu fragen, ob er derselbe ist, mit dem man einst jahrelang geduldig auf den Kollaps gewartet hatte. Hier und da hörte ich sogar leise Zweifel an seinem Verstand, die ich aber überhört haben wollte. Selbst mein CIA-Führungsoffizier brummelte bei der Lektüre einer seiner Schreitherapiesitzungsprotokolle: »C’mon Shorty, gimme a break!« Ja, er brachte meine kleine Bellizistenwelt ganz schön ins Bellen, nur mich nicht, denn ich hab das alles nur noch überflogen. Hockte ja am Radio und hörte, mit wachsendem Vergnügen, BBC.

Dann auf einmal Ruhe in Nürnberg. Nichts mehr von Kurz. Nanu? Die einen freuten sich, andere wunderten sich, und mir tat es etwas Leid. Ich hörte die Vermutung, da das von ihm erhoffte Desaster nicht eingetreten sei, habe er sich nun besonnen. Aber wann hat sich Kurz je einmal besonnen? Wenn ein Desaster nicht kommt, spricht er ein noch größeres. Auch hieß es, er habe sich im Ton vergriffen, er habe sich vergaloppiert, verausgabt. Da er aber den Ton noch nie getroffen hat, konnte ich auch das nicht glauben. Nein, ich musste ein schweres Unglück vermuten. Und da ich nicht wusste, welches, begann ich, mich zu beunruhigen.

Aber hätte ich mir nicht denken können, dass er nur tief Luft geholt hat für die nächsten 100 000 Zeichen? Er schreit wieder (http://www.giga.or.at/others/krisis/r-kurz_schule-bellizismus.html). Dem Gott, der Blasen platzen lässt, sei’s getrommelt und gepfiffen.

stefan ripplinger