Schlauer Fuchs

Der zu lebenslanger Haft verurteilte österreichische Briefbomben-Attentäter Franz Fuchs ist tot. Am Samstagmittag vergangener Woche wurde er in seiner streng bewachten Gefängniszelle in der Justizanstalt Graz-Karlau erhängt aufgefunden. Bemerkenswert dabei ist die Geschicklichkeit, mit der Fuchs sich seinen eigenen Galgen baute: Obwohl der Häftling nur noch zwei Armstümpfe hatte, trennte er den Draht aus dem Kabel seines Rasierapparates und knüpfte daraus eine Schlinge. Dafür hatte Fuchs nur eine knappe Stunde Zeit, da die Justizbeamten jede Stunde seine Zelle kontrollierten. Als die Wärter um 12.20 Uhr seine Zelle betraten, lag der mutmaßliche Rechtsterrorist noch im Bett, bei der nächsten Visite um 13.15 Uhr baumelte er schon von der Decke.

Franz Fuchs war im vergangenen Jahr wegen mehrfachen Mordes und Mordversuches verurteilt worden, von 1993 bis 1996 hatte er mit Briefbomben ein Dutzend linker und liberaler Politiker, Künstler, Menschenrechtler verletzt. Bei seinem Rohrbomben-Anschlag vom Februar 1995 starben vier Roma.