Unam ohne Bösewicht

An die Wände der Universidad Autonoma de Mexico muß zukünftig ein neuer Teufel gemalt werden. Der Rektor der Universität, die sich seit über 200 Tagen im Streik gegen die Einführung von Studiengebühren befindet, ist zurückgetreten. Fransisco Barnés de Castro erklärte am Freitagabend seinen Rücktritt und beschwerte sich über "die Unnachgiebigkeit radikaler Gruppen und die Einmischung fremder Kräfte in die Probleme der Universität". Barnés hofft, sein Rücktritt werde "neue Wege der Lösung eröffnen". Möglicherweise versucht die Regierung nun, ihre Bildungsreform durch Verzicht auf die Reizfigur Barnés durchzusetzen.

Das zentrale Organ der seit April streikenden Studentenschaft, der CGH (Consejo General de Huelga) begrüßte den Rücktritt des Rektors. Mitglieder erklärten, dies werde die Lösung des Konflikts auf dem Verhandlungswege erleichtern. Der CGH hatte den Rücktritt des Rektors gefordert, der als der Hauptverantwortliche für die Einführung der Studiengebühren gilt. CGH-Sprecher Jesœs Lozano, sieht denn in dem Rücktritt einen "Triumph der studentischen Bewegung".