Retter der Enterbten

Pakistan steht vor dem Bankrott: Und der Putschist vom 12. Oktober, General Pervez Musharraf, präsentiert sich als Retter vor dem wirtschaftlichen Ruin des Landes. Unter dem ehemaligen Premier Nawaz Sharif haben Korruption und Steuerhinterziehung floriert. Die pakistanischen Großbetriebe, die häufig - wie im Fall von Sharifs industriellem Familienunternehmen - einflussreichen Politikern gehören, hatten bisher ein leichtes Spiel: Sie konnten ohne Sicherheit bei den staatlichen Banken Kredite aufnehmen und haben ihre Schulden nie abbezahlt. Geldtransfers ins Ausland sind üblich, um die Steuern zu umgehen. Bisher zahlte nur ein Prozent der Pakistaner Einkommenssteuern. So sind höhere Steuereinnahmen auch eine der Forderungen, von denen der Internationale Währungsfonds seine Kredite für Pakistan abhängig macht.

Unterdessen richtete sich am letzten Samstag in Islamabad eine ganze Serie von Bomben gegen Einrichtungen der USA und der Vereinten Nationen. Drei der insgesamt sechs Autobomben explodierten in unmittelbarer Nähe der amerikanischen Botschaft, eines UN-Bürogebäudes und des amerikanischen Zentrums. Bei den Anschlägen wurden zahlreiche Menschen verletzt.