Wagner für die Wüste

Christoph Schlingensief, Theaterregisseur, Talkshow-Gastgeber, Filmemacher, Parteiengründer und Alles-Durcheinanderbringer, hat eine neue Mission: Namibia braucht Wagner. Nachdem er schon des öfteren in Afrika war, sich dort nach der Bundestagswahl von den Strapazen des Wahlkampfs erholte und auch seinen Film "United Trash" dort drehte, will er Ende des Jahres durch die ehemalige deutsche Kolonie reisen und das Land mit dem "Ring des Nibelungen" beglücken.

"Wir beschallen über Außenlautsprecher mit Wagnermusik alles, was von uns Deutschen in Namibia übriggeblieben ist. Wir werden den 'Ring des Nibelungen' in den Sand setzen und uns selbst retten", verriet Schlingensief der Bunten. Die Namibia-Fahrt soll sieben Tage dauern. Vorher plane er eine Tour durch zwanzig deutsche Städte. Das Ganze soll unter dem Motto "Auf der Suche nach Deutschland" stehen. Durch seine Politaktivitäten habe er 120 000 Mark Schulden, sagte Schlingensief außerdem.

Die Schulden kämen daher, daß er seine Partei Chance 2000 selbst finanziert und nicht gewußt habe, daß man an politische Parteien nur 6 000 Mark steuerfrei spenden dürfe.