Griff nach den Sternen

Nach monatelangem Hin und Her scheinen sie es geschafft zu haben: Die Fusion von drei europäischen Raumfahrtunternehmen steht kurz bevor. Um Europa einen Platz bei den Sternen zu sichern, wollen sich die Unternehmen Daimler-Crysler Aerospace (DASA), die französische Aerospatiale Matra und die britische GEC-Marconi zusammenschließen und damit den drittgrößten Konzern ihrer Branche bilden. Auch das italienische Unternehmen Alenia Spazio soll sich in Kürze dem neuen Raumfahrtriesen mit dem Namen Astrium anschließen. Größer sind nur noch die beiden US-amerikanischen Firmen Boeing und Raytheon. Zuvor hatte es Schwierigkeiten gegeben, denn im Gegensatz zu dem liberalisierten britischen Unternehmen untersteht die französische Aerospatiale Matra zu großen Teilen der Regierung.

Eine gemeinsame europäische Luft- und Raumfahrtindustrie steht schon seit geraumer Zeit auf der Wunschliste der EU-Regierungen. Zuletzt hatten die Mitgliedsstaaten auf dem Kölner EU-Gipfel ihren Willen bekräftigt, entsprechende Initiativen zu fördern. Mit Astrium könnte Europa endlich vor allem in der Raumfahrts- und Satellitenindustrie zu den USA aufschließen - und damit deren Monopol in der Aufklärungs- und Überwachungstechnik brechen.