Freiwillig

450 Mark in die Hand gedrückt, und ab geht's. Seit Donnerstag vergangener Woche müssen die ersten der rund 15 000 Kosovo-Albaner und -Albanerinnen, die seit Beginn des Krieges im März nach Deutschland geflüchtet sind, freiwillig wieder zurückreisen. Wer nicht freiwillig abhaut, wird freiwillig abgeschoben, schließlich haben Innenminister von Bund und Ländern im Zuge des Diskurses um Kososvo-Flüchtlinge kurzerhand beschlossen, daß alle jugoslawischen Staatsangehörige ohne Bleiberecht das Land über kurz oder lang verlassen müssen. Darauf wollte man, wie die Frankfurter Rundschau berichtet, in der Ausländerbehörde des bayerischen Landratsamtes Main-Spessart nicht warten.

Die Behörde hat mehrere Familien aufgefordert, innerhalb weniger Tage zu erklären, ob sie denn freiwillig ausreisen. Ansonsten drohe die "zwangsweise Rückführung." Schließlich, so wissen die bayerischen Beamten, habe sich die Lage im Kosovo "erheblich entspannt". Daß bei einer der Familien noch nicht einmal der Asylfolgeantrag beschieden ist, ficht in der Ausländerbehörde niemanden an. Das Verfahren sei in der Regel sowieso nur "juristische Finesse" ohne Erfolgsaussicht, fand ein Behördensprecher.