Ein bißchen Frieden

"Wir erleben zu viele Kriege und kurze Zeiten des Friedens." Wirklich überraschend war die Bilanz am Ende des 28. Evangelischen Kirchentages nicht. In ihrer Abschlußbotschaft wollte Kirchentagspräsidentin Barbara Rinke auf zukunftsfrohe Sprüche dennoch nicht verzichten: "Ich habe große Hoffnung für die Zukunft des Kirchentages" - als "größte Volksversammlung der Republik" sei der Christentreff inzwischen fest in der Gesellschaft verankert. "Ein Bombenerfolg, Herr Scharping! Albaner vertrieben. Jugoslawien zerstört", meinten denn auch christliche Gegnerinnen und Gegner des Nato-Krieges gegen Jugoslawien, als Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) erklären wollte, was ein "humanitärer Einsatz" wirklich ist. Doch den kirchlichen Segen bekam er dafür nicht - statt dessen aber Appelle: "Beteiligt euch an der weltweiten Dekade zur Überwindung der Gewalt", forderte Manfred Kock, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche seine Schäfchen auf.