Desperados rücken nach

Während sich die Truppen des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic weiter auf dem Rückzug aus der südserbischen Krisenprovinz Kosovo befinden, rücken die Separatisten der sogenannten Befreiungsarmee UCK nach. In der vergangenen Woche besetzten deren Kämpfer mehrere von den serbischen Sondereinheiten geräumte Positionen. Die US-Regierung warnte die UCK daraufhin davor, den Abzug der jugoslawischen Truppen auszunutzen - auch sie müsse sich an den Waffenstillstand halten und ihre Verpflichtungen erfüllen. Der Kosovo-Sondergesandte der EU, Wolfgang Petritsch, forderte die albanische Seite auf, einen "konstruktiven Dialog" über die Selbstverwaltung der Provinz mit Milosevic zu beginnen.

Unterdessen ist in der Schweiz ein Waffenschieberring aufgeflogen, der im Kosovo-Konflikt offenbar die UCK belieferte. Die Schweizer Bundesanwaltschaft ließ sechs Personen festnehmen, denen vorgeworfen wird, Waffen und Munition nach Jugoslawien geliefert zu haben. Unmittelbar vor ihrer Verhaftung sollen sie über ein Geschäft mit Kriegsmaterial im Umfang von mehreren Millionen Dollar zugunsten der Separatisten verhandelt haben.